Chronik
Staatliche Regelschule & Medienschule "Geschwister Scholl"
Jahr 1891
1891
Sonntag nach Pfingsten (24. Mai) war die Fahnenweihe des hiesigen Kriegervereins. Der ganze Ort war festlich geschmückt und eine große Anzahl von Kriegervereinen hatte Deputationen gesandt. Die Weiherede hielt Kamerad Kröber, Pastor in Oberpfannenstrelits, gebörtig von Brossen. Die nach Pfingsten anhaltende kühle, regnerische Witterung verzögerte das reifen des Getreides, so daß die Ernteferien erst Montag, den 27. Juli und auch da noch volle acht Tage zu früh begannen. Die Ernte, welche nur im ganzen gut eingebracht wurde, war trotz aller gegenteiligen Befürchtungen im Frühjahr eine wohlbefriedigende. Kurz vor der Ernte hatte der Roggen die ganze außerordentliche Höhe von 240 – 250 M. pr. 2000 k erlangt – größtenteils wohl eine Folge von Börsenspekulationen. Auch die Preise der übrigen Körnerfrüchte waren in entsprechender Höhe. Auf die Kartoffelernte war die anhaltende freundlich, zum Teil sehr warme Witterung des Septembers noch von sehr vorteilhaftem Einflusse. (Heute am 30. September, sind noch die Schwalben hier).
Der Todestag des Kaisers Friedrich III, der Sedan – sowie Körners Geburtstag (23. September) fanden gebührende Berücksichtigung. Am 2ten Oktober sehr schwül, nachmittags starkes Gewitter.