Chronik
Staatliche Regelschule & Medienschule "Geschwister Scholl"
Jahr 1893
1893, Aufhebung der Gebühren für Taufen und Trauungen in einfachster Form sowie anderweitige Aufbringung derselben, 4. Juni Gustav-Adolfsfest, Spaziergang mit den Schulkindern

Nachzutragen ist noch, daß laut sanktionierten Gesetzes vom 1.Oct. 1892 ab alle Taufen und Trauungen in einfachster Form (also hier Taufen mit 3 Gevattern (Pate, Taufzeuge d.ü.) und alle nicht öffentlichen Trauungen) frei sein sollen. Die Gebühren (für den Küster pro Taufe 1 M., pro Trauung 3 M. und Aufgebot 25 Pfg) sollen durch Staatszuschuß und Gemeindesteuern aufgebracht werden. Am 1ste Sonntage p.tr., den 4. Juni, fand in der festlich geschmückten Kirche hierselbst um 3 ½ Uhr das diesjährige, sehr besuchte Gustav-Adolfsfest statt. Die Nachfeier, die sich ebenfalls großer Beteiligung erfreute, war im Heymerschen Gasthofe, die Festpredigt hielt Herr Pastor Humrich von Draschwitz. Die liturgischen Chöre, sowie „Ich bete an die Macht“ – wurden vom hiesigen Männerchor und Schulkindern, zu deren Verstärkung noch mehrere erwachsene Jungfrauen herangezogen worden, gemischtchörig gesungen. Ein Vogelquartett von dem Breitenhainer Gesangsverein sang gleichfalls gemischtchörig „Du Hirte Israels“ – und bei der Nachfeier verschiedene Stücke. Die Kollekte hatte über 80 M. ergeben. In der Woche vor Beginn der Ernte ist ein gemeinschaftl. Spaziergang nach dem Forste mit den größeren Schulkindern ausgeführt worden, an dem leider der 1te Lehrer nicht teilnehmen konnte.