1889
Heimgesucht wurde in unserer Nähe die Gegend von Gößnitz und Crimmitschau. Eine ganze Anzahl von Menschen und Haustieren hat in den reißenden Fluten seinen Tod gefunden und der an Gebäuden, Brücken, Feldern und Gärten angerichtete Schaden, soll ein ganz bedeutender sein. In Folge der großen Hitze trat die Roggenernte ganz außergewöhnlich früh ein. Schon am 9ten Juli begann der Schnitt und am 13ten Juli wurde die Schule geschlossen. In den letzten Schultagen zeigte das Thermometer mittags 25° in dem Klassenzimmer. Leider war die erste Ferienwoche dem Ernten nicht günstig. A 13, 14, 15 und 16ten Juli gab es Gewitter mit Regengüssen, auch am 18ten regnete es, doch war die Temperatur auf 12°R herabgegangen (der 12. Juli war von dem Astronomen Falb, dessen bezüglichen Voraussagungen sich schon öfter bewahrheitet haben – als ein kritischer Tag 1ter Ordnung bezeichnet worden)
Der Unterricht begann wieder am 12. August und währte bis zum 23. September, an welchem Tage die Herbstferien ihren Anfang nahmen.
Die Unterrichtsstunde des 15ten Juni wurde dem Gedächtnis Kaiser Friedrich III. gewidmet. Am Nachmittage des 7ten Juli (Sonntag) machte die Oberklasse, selbstverständlich unter Führung ihres Lehrers einen Ausflug nach dem sogen. Rettungshause und in den angrenzenden Wald.