Chronik
Staatliche Regelschule & Medienschule "Geschwister Scholl"
Jahr 1880
Die Schule wurde wieder eröffnet Montag, den 23. Februar, denn inzwischen war auch der Lehrer an einem hartnäckigen Kehlkopfkatarr erkrankt und so wurden die unfreiwilligen Ferien um 8 Tage verlängert. Da nach Ablauf derselben der Gesundheitszustand des Lehrers die Wiederaufnahme der Amtstätigkeit nicht gestattete so wurde seitens des Herrn Kreisschulinspektors bis Ostern Vertretung angeordnet und zwar waren beauftragt die Herren Lehrer Pless - Gleina für Montag, Rönigk - Wuitz für Dienstag, Fritsch - Falkenhain für Donnerstag und Hennig - Remsdorf für Freitag. Mittwoch und Sonnabend fiel der Unterricht bis auf den in weiblichen Handarbeiten aus. Leider gab es oft recht unfreundliche, stürmisch und regnerische Tage, die den Herren das Vertretungsgeschäft erschwerten. Das Spielen der Orgel besorgte der Obertertianer Albert Vogel, der zu diesem Zwecke jeden Sonnabend im elterlichen Haus sich einfand um Sonntags nach beendigten Gottesdienste nach Zeitz zurückzufahren. Die öffentlichen Leichenbegängnisse wie auch die übrigen Küstergeschäfte wurden vorzugsweise durch Coll. Rönigk (Coll. - Collaborateur = Hilfsgeistlicher, der Übers.) im Behinderungsfall durch Herrn Lehrer Fröhlich - Meuselwitz respektive Keil - Nißma übernommen.

Ein Versuch des erkrankten Lehrers den Schulunterricht nach den Osterferien wieder selbst ganz zu übernehmen, schlug leider fehl. Nach 3 Tagen mußte er die Lehrtätigkeit einstellen und um weitere Vertretung bitten, die ganz in der früheren Weise stattfand.