Chronik
Staatliche Regelschule & Medienschule "Geschwister Scholl"
Jahr 1871
bedeutend erweiterten oder neu aufgelegten Kohlengruben und auf der Zuckerfabrik Spora lohnenden Verdienst fanden. Der Größte Teil der gesamten hiesigen Schuljugend selbst bis auf die 6-jährigen Kinder herab, zog die kleinen oft schon vor der Schule die Großen unmittelbar von dem Schulhause hinweg, zur Zeit des Verziehens und Hackens der Rüben hinaus auf die Rübenfelder. Da mit dem Herabgehen des Arbeitslohnes und weil die Gemeinde sich solchen Familien nach Möglichkeit (durch Druck auf die Mietgeber, d.V.) vor Erwerb des Heimatrechtes zu entledigen suchte, so wandten sich mehrere nach anderen Orten, so daß infolge dessen auch die Kinderzahl zurückging. Gegenwärtig nach Ostern 1878 beträgt dieselbe nur noch 155 und wird voraussichtlich noch tiefer sinken.
Über die ursprüngliche Votation der Schule ist genaueres mir nicht bekannt. Bei meinem Amtsantritt wurde das Einkommen das Schul- und Custosamtes aus folgenden Positionen bestehend angegeben:
  1. 17 Scheffel 11 27/80 Metzen ( 1 Metzen ist der 16. Teil eines Scheffels, d.Ü.) Roggen
  2. 180 1/3 Brote zu 2 2/3 Metzen
  3. Brotgeld statt eines Brotes a 3 3/4 oder 5 Reichstaler
  4. Ostereier, von jedem Konfirmanten 2 Stück
  5. Orgelgeld, von jedem Hause inclusive alten Baustatt 2 1/2 Reichstaler