Nur dort kann es eine wirkliche Volksbildung geben, kann sich Wissenschaft und Technik voll zum Wohle des ganzen Volkes entfalten, wo die Macht der Kapitalisten und Großgrundbesitzer gebrochen und beseitigt ist, und die Arbeiterklasse unter der Führung einer revolutionären marxistischen Partei den Staat selbst lenkt.
Vorwort
Wissen ist Macht. Das ist eine sehr alte Weisheit. Immer, seit die menschliche Gesellschaft in zwei sich feindlich gegenüberstehende Klassen gespalten ist, war die jeweils herrschende Klasse bestrebt, das Wissens- und Bildungsprivileg für sich zu beanspruchen. Die unterdrückten Menschen wurden bewußt in Unwissenheit gehalten, damit sie besser beherrscht und ausgebeutet werden konnten. Man gab den Volksmassen nur so viel von dem kostbaren Gute des Wissens, wie sie zur Verrichtung der Arbeit für die Ausbeuterschicht unbedingt benötigte. Für alles Andere genügten Chorale, Gebete und der Glaube an Gott. So war es in der Sklavenhalterordnung, in der Zeit des Feudalismus und im Kapitalistischen Zeitalter. Erst 1917, als im zaristischen Rußland die Arbeiter und Bauern in der großen sozialistischen Oktoberrevulution die Macht des Adels und der Kapitalisten stürzten und begannen, einen eigenen Staat aufzubauen, wurden in der Sowjetunion die Tore und Türen zu den Wissenschaften für alle Menschen in diesem Landeweit geöffnet.
Ab 1945 nach dem grandiosen Sieg der Roten Armee über den deutschen Faschismus begann auch für das deutsche Volk eine neue Zeit. Vorläufig nur in einem Teil unseres Vaterlandes vollzog sich eine tiefgreifende gesellschaftliche Veränderung. Auf dem Gebiet zwischen Elbe und Oder-Neiße, zwischen dem Thüringer Wald und der Ostsee übernahm die geeinte Arbeiterklasse unter der Führung der Sozialistischen Einheitspartei Deutschlands die Macht im Staate und baute dem Beispiel der UdSSR folgend einen neuen Staat auf. Dabei wurden neben anderen tiefgreifenden Reformen auch die Schulreform durchgeführt und das Recht auf Bildung jedes Menschen in die Hand gegeben.
In der Deutschen Demokratischen Republik steht der Aufbau der Aufbau des Sozialismus auf der Tagesordnung. Um dieses große Ziel erreichen zu können, reicht das Wissen, was bisher in den Grundschulen innerhalb 8 Jahren gelehrt und vermittelt wird, nicht mehr aus. Kunst, Wissenschaft und Technik zwingen uns zu einer höheren Schulbildung. Aus diesem Grunde wird die polytechnische Mittelschule aufgebaut, die einmal für alle Kinder obgligatorisch sein wird.
In der Bergarbeitergemeinde Zipsendorf wurde ab 1.9.1957 erstmalig der Unterricht der Mittelschule aufgenommen. Aus der ehemaligen Volksschule wurde über eine Zentralschule die Mittelschule. Bereits in 2 Jahren werden die ersten Schüler und Schülerinnen mit dem Abschluß der "Mittleren Reife" die Schule verlassen und im Leben ihren Mann stehen. Sie werden mit einem soliden Wissen in das pulsierende Leben unseres sozialistischen Aufbaus helfend eingreifen und damit aktiv an der Gestaltung eines besseren Lebens arbeiten.
Der Schule, den darin unterrichtenden Lehrern und den lernenden Schülern wünsche ich in der weiteren Entwicklung recht viel Erfolg. zum Wohle unserer stolzen Deutschen Demokratischen Republik.
Zipsendorf im September 1957
W. L. - Direktor